Die neusten Berichte aus Bömighausen
News der Feuerwehr 2023
Hier finden Sie die News der Freiwilligen Feuerwehr Bömighausen für das Jahr 2023 aufgelistet
Richtfest Feuerwehrgerätehaus Bömighausen
144 Einsätze der Willinger Feuerwehren
Pläne für das Bömighäuser Feuerwehrhaus diskutiert
Zusammenarbeit statt Übernahme
Die Baustelle des Bömighäuser Feuerwehrhauses-neu
Die Außenanlagen nehmen Formen an
Laternenumzug Bömighausen
Laternenumzug Bömighausen
Alte Tradition wieder aufleben lassen.
Am 11.11.2023 hat die Feuerwehr Bömighausen zum Laternenumzug durch Bömighausen eingeladen. Dieser Einladung folgten viele kleine aber auch große Gäste. Nach einbruch der Dunkelheit startete der Umzug zu einem Rundgang durch das Dorf. Dieser wurde mit Gesang von jung und alt musikalisch begleitet. Mit eigens mitgebrachten Laternen und Fackeln wurde der Weg erleuchtet. Das Ziel war das Feuerwehrhaus Bömighausen. Dort angekommen warteten Stutenkerle auf die Kinder. Dazu wurden frisch gegrillte Würstchen und warme Getränke angeboten. Bei brennender Feuertonne konnte der kühle Abend noch lange genossen werden.

Baustelle macht Frortschritte
Bömighäuser Feuerwehrhaus könnte bis Jahresende fertig sein
Die Baustelle des Bömighäuser Feuerwehrhauses haben die Mitglieder des Bauausschuss und Gäste erkundet.
Willingen-Bömighausen – Möglicherweise kann die Bömighäuser Feuerwehr die Weihnachtsfeier bereits im neuen Feuerwehrhaus veranstalten: Sicher ist das noch nicht, aber der Bau befinde sich auf einem guten Kurs, berichtete Sachbearbeiter Heinrich Gröticke bei einem Ortstermin des Bauausschusses.
Im September steht noch der Innenputz an, im Oktober der Estrich, im November der Innenausbau. Die Fliesenarbeiten sind noch nicht vergeben, es liegen aber Angebote vor. Nach dem Anstrich und dem Abbau der Gerüste könnten die Außenanlagen gestaltet werden, erläuterte Gröticke. Bauamtsleiter Marc Honekamp hatte auf die Vorgeschichte des Baus zurückgeblickt: Das alte Feuerwehrhaus genügte den Anforderungen längst nicht mehr, die Standortsuche sei jedoch schwierig gewesen. Zu- und Abfahrten sowie die Querung der Bundesstraße waren nicht unproblematisch. Der stellte das Grundstück die Bauherren vor eigene Herausforderungen: Es stellte sich heraus, dass es im Überschwemmungsgebiet der Neerdar liegt, was den Einbau einer Rinne erforderlich macht, in der das Wasser sich ausdehnen kann.
Zudem entsteht das Gebäude in einem denkmalgeschützten Ensemble. Die Zusammenarbeit mit den Behörden sei gut verlaufen: Auflagen waren bloß, die Flucht einzuhalten und sich bei Außen- und Fensterfarbe nach der Nachbarschaft zu richten. In Absprache mit den Unteren Wasserbehörde wurde auch darauf verzichtet, Fahrzeuge im neuen Feuerwehrhaus zu waschen: Die Vorschriften hätten einen „gigantischen“ Ölabscheider erfordert, erläuterte Gröticke. Die Kosten liegen bei 740 000 Euro, das Land fördert den Bau mit 59 000 Euro. Er verfügt über eine Fahrzeughalle, einen Schulungsraum und getrennte Umkleiden für Damen und Herren.
VON WILHEM FIGGE
©WLZ
Übung macht den Meister
Löschübung im Rahmen des gemeinsamen Übungsabend
Im Rahmen des gemeinsamen Übungsabend übten wir das kontrollierte abbrennen eines offenen Feuers. Wir entnahmen mit der Tragkraftspritzenpumpe Wasser aus einem offenen Gewässer. Dieses nutzten wir dann, um mit 2 C Rohren aus 2 Richtungen, die angrenzenden Gegenstände und die Vegetation vor dem Feuer zu schützen. Dabei konnten die Kameradinnen und Kameraden verschiedene Löschtechniken ausprobieren, um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein. Nachdem die Übung für beendet erklärt wurde, räumten wir die Materialien wieder zusammen und stellten die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder her. Danach wurde die Übung noch einmal nachbesprochen und der Übungsabend endete in gemütlicher Runde.
Vielen Dank an alle die diese Übung ermöglicht haben.
Der Bau des neuen Feuerwehrhaus in Bömighausen
macht große Fortschritte
Willingen-Bömighausen – Der Bau des neuen Feuerwehrhaus in Bömighausen macht große Fortschritte: Ende Juli wurde Richtfest gefeiert, mittlerweile ist auch schon das Dach gedeckt. Bis zum Ende des Jahres soll der im April begonnene Neubau fertiggestellt werden, erklärt Bürgermeister Thomas Trachte im Gespräch mit unserer Zeitung.
„Es genügte in keiner Weise mehr den Vorschriften“, sagt er über das alte Gebäude. Nun entsteht auf der anderen Seite der Neerdar ein Haus mit Schulungsraum, ausreichend großer Fahrzeughalle und getrennten Umkleiden für Damen und Herren. Die Baukosten sind mit knapp 740 000 Euro veranschlagt, das Land steuert 59 000 Euro bei. Wegen der Lage im Überschwemmungsgebiet musste dabei auch eine „Furkationsrinne“ eingerichtet werden – diese wirkt bei Hochwasser im Prinzip wie ein zusätzlicher Flußarm.
„Der freiwillige Zusammenschluss der Feuerwehren aus Bömighausen und Neerdar kam in der Gemeindepolitik sehr gut an“, erläutert Thomas Trachte: „Mit dem Stützpunkt haben sie allerbeste Voraussetzungen.“ Er unterstreicht: Der Brandschutz sei ein Pflichtaufgabe der Gemeinde, die von ehrenamtlichen Einsatzkräften erledigt werde. „Deshalb ist es wichtigste Philosophie für uns, dass sie über die Räume und Ausstattung verfügen, die sie brauchen, um sich vorzubereiten und im Notfall auszurücken.“
Auch wenn das Bömighäuser Feuerwehrhaus das letzte im Bedarfs- und Entwicklungsplan war: Die Gebäude an neue Vorschriften und Anforderungen anzupassen, sei ein ständiger Prozess. So kommt es, dass in Usseln und Schwalefeld wieder dringender Bedarf ist. In Usseln werde erwogen, ob ein Neubau die beste Lösung ist – noch seien die Überlegungen aber nicht zum Abschluss gekommen.
© Bericht aus der WLZ
144 Einsätze für Willinger Wehren
Viele Auszeichnungen bei Jahreshauptversammlung – Um Nachwuchs werben
Willingen-Hemmighausen – Zu ihrer Jahreshauptversammlung trafen sich die Willinger Feuerwehren am Freitag im Dorfgemeinschaftshaus in Hemmighausen. Gemeindebrandinspektor Jürgen Querl begrüßte dazu auch Bürgermeister Thomas Trachte, den stellvertretenden Kreisbrandinspektor Bernd Berghöfer und Ortsvorsteher Sven Saure. In seinemRückblick stellte Querl erfreut fest, dass in der Uplandgemeinde 225 Männer und 21 Frauen im aktiven Dienst sind. Allerdings sind dies im Vergleich zur Zeit vor Corona 24 Personen weniger. Ferner teilte er mit, dass die Einsatzabteilungen der Feuerwehren Bömighausen und Neerdar fusioniert haben. Im abgelaufenen Kalenderjahr wurden rund 260 Tage ehrenamtliche Arbeit geleistet, gerechnet auf einen Arbeitstag mit acht Stunden. Neben den allgemeinen Übungsabenden kamen zusätzlich noch 2870 Ausbildungsstunden zusammen. Darin sind Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Kassel und auf Kreisebene sowie gemeinsame Übungen der Wehren enthalten. Mit Blick auf die Zahlen erklärte Bürgermeister Trachte in seinem Grußwort, dass solch ein Engagement keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit sei. Für die Zukunft sieht er die Willinger Wehr sehr gut ausgestattet. Ferner signalisierte Trachte auch für die kommenden Jahre die Unterstützung durch die Gemeind2022 mussten die Feuerwehren zu 144 Einsätzen ausrücken, die von angebrannten Essen auf dem Herd über Hilfeleitungseinsätze bis zu zwei Großbränden reichten. Hier nannte der Gemeindebrandinspektor vor allem den Dachstuhlbrand auf Hof Bangert in Willingen und den Brand von mehreren Wohnwagen auf dem Campingplatz in Heringhausen. Bei den Hilfeleistungen erinnerte er an den Verkehrsunfall zwischen Willingen und Brilon-Wald, bei dem ein Mann absichtlich in ein anderes Auto gefahren sei. Erfreulich ist, dass alle Dörfer der Gemeinde über ein eigenes Gerätehausmit hohem Standard verfügen. Zudem soll in den kommenden Monaten ein neues Gerätehaus in Bömighausen gebaut werden. In den Orten sind insgesamt 17 Einsatzfahrzeuge vorhanden. Um den hohen Stand zu halten, müssen in den nächsten Jahren neue Fahrzeuge angeschafft werden. So soll die Willinger Wehr 2024 einen Einsatzleitwagen und spätestens 2027 ein neues Drehleiterfahrzeug bekommen. Ein Löschfahrzeug ist 2028 für die Feuerwehr Usseln vorgesehen. Rund 300000 Euro hat die Gemeinde 2022 in den Brandschutz investiert. In seinem Jahresbericht zeigte sich Querl auch nachdenklich, da etwa durch Brandsicherheitsdienst und Parkplatzeinweisung bei den Veranstaltungen für die Ehrenamtlichen die Belastungsgrenze erreicht ist. Zudem sei auch ein Mitgliedermangel absehbar, da in den nächsten Jahren rund 70 Aktive aus Altersgründen ausscheiden und nicht genügend Nachwuchs nachkommt. So soll vor allem mit Infoveranstaltungen für Arbeitgeber und bei Projektwochen an der Uplandschule um Verstärkung geworben werden. Gemeindejugendwart Michael Emde berichtete, dass die Jugendfeuerwehren derzeit 46 Mitglieder haben, von denen rund ein Drittel Mädchen sind. Weiterhin nehmen rund 20 bis 30 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren alle zwei Wochen an den von Sonja Saure und Sylvia Pöttner geleiteten Treffen der Bambinifeuerwehr teil. Ferner informierte Emde darüber, dass nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder ein Kreiszeltlager in Berndorf stattfand. Zudem trafen sich über 250 Jugendliche aus dem Landkreis in Willingen, um an der Abnahme der Leistungsspange teilzunehmen. Da sein Stellvertreter Markus Bohl demnächst aus dem Amt scheide, werden Lukas Schuppe und Philipp Biederbick als potenzielle Nachfolger eingearbeitet.
Mehr Sirenen notwendig
Bernd Berghöfer, stellvertretender Kreisbrandinspektor, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Feuerwehren aufgrund des Klimawandels zukünftig vermehrt mit Waldbränden zu kämpfen hätten. Er lobte den hohen Ausbildungsstand der Willinger Wehren, machte aber auch darauf aufmerksam, dass von 85 Atemschutzgeräteträgern derzeit lediglich 28 volltauglich sind. Die anderen müssten ihren Schein erneuern und sich dazu medizinisch untersuchen lassen. Zudem sagte Berghöfer, dass eine Katastrophenwarnung für die Bevölkerung wichtig sei. Dafür müssen mehr Sirenen installiert werden. In Willingen habe man bereits zwei Sirenen installiert und 2023 sind weitere am Ritzhagen und im Hoppecketal geplant. Ferner soll einMast in der Gemarkung Usseln aufgebaut werden. Hier liefen Grundstücksverhandlungen. uw
Ehrungen, Beförderungen und Anerkennungsprämien
Bei der Versammlung der Willinger Feuerwehren gab es auch Ehrungen, Beförderungen und Anerkennungsprämien: Brandschutzehrenzeichen am Bande in Silber: Lars Wagner (Rattlar) und Peter Tenbusch (Schwalefeld) für 25 Jahre aktiven Dienst. Brandschutzehrenzeichen am Bande in Gold: Fritz Wilke (Willingen), Dirk Grebe, Uwe Leithäuser, Heinrich Ullbrich (alle Rattlar) und Karl-Friedrich Knipp (Welleringhausen) für 40 Jahre aktiven Dienst. Leistungsabzeichen des Kreisfeuerwehrverbands in Bronze: Noovin Warnack, Dario Peters, Philipp Biederbick und Lucas Siegert (alle Usseln). Hessisches Leistungsabzeichen in Eisen: Noovin Warnack, Dario Peters, Philipp Biederbick, Lucas Siegert (alle Usseln). Beförderungen/Ernennungen: Patrick Tenbusch (Usseln) und Matthias Becker (Hemmighausen) zum Oberlöschmeister; Chris Becker (Schwalefeld), Markus Bohl und Eric Vollbracht (beide Usseln) zum Brandmeister; Achim Schuppe (Bömighausen/Neerdar) und Andreas Stracke (Hemmighausen) zum Wehrführer; Matthias Becker (Hemmighausen) und Florian Schulze (Bömighausen/Neerdar) zum stellvertretenden Wehrführer. Anerkennungsprämien – 10 Jahre aktiver Dienst (250 Euro):Markus Bohl, Patrick Taschner (beide Usseln), Lisa Marie Metten (Willingen), Natascha Becker (Hemmighausen), Ingo Brügge, Manuel Trachte und Christian Sauer (alle Eimelrod); 20 Jahre (400 Euro): Michael Sauer und Christopher Trachte (beide Eimelrod), Lars Wagner (Rattlar); 30 Jahre (600 Euro): Marco Koch (Bömighausen), Axel Dietrich, Tanja Kesper, Mike Lage (alle Schwalefeld), Ulrich Diez (Willingen), Dennis Germershausen (Eimelrod), Markus Schmitz (Usseln); 40 Jahre (1000 Euro): Hermann Schulze (Bömighausen), Fritz Wilke (Willingen), Gerhard Biederbick (Usseln), Dirk Grebe, Uwe Leithäuser, Heinrich Ullbrich (alle Rattlar). uw
Pläne für Bömighäuser Feuerwehrhaus diskutiert
Neubau soll marodes Altgebäude ersetzen – Stärkung für Jugendfeuerwehren
Willingen-Bömighausen – Seit Jahren taucht das Bömighäuser Feuerwehrhaus immer wieder in den Berichten des technischen Prüfdienstes auf, sein Zustand ist schlecht, wie der Upländer Gemeinde-
brandinspektor Jürgen Querl im Bauausschuss schilderte. Die Pläne für den baldigen Neubau präsentierte er derweil im Bauausschuss. Dieser soll wenige Meter entfernt am anderen Ufer der
Neerdar entstehen. Die Voraussetzungen seien gut: Die Einsatzabteilung hat mit der des Nachbarorts Neerdar fusioniert und „sich mit Bravour weitergebildet“, wie Querl hervorhob. Daran anzuschließen ist ein Grund, warum der Neubau über einen Schulungsraum verfügen soll. Vor allem soll er den Ju-
gendfeuerwehren aus Bömighausen, Neerdar und Welleringhausen Platz bieten. Der Bau wurde mit Unfallkasse und technischem Prüfdienst abgesprochen, alle Standards würden erfüllt. Dazu gehören die Geschlechtertrennung in den Umkleiden und die Trennung in schwarze und weiße Bereiche, um
die Verschleppung unerwünschter Stoffe nach Einsätzen zu verhindern. Auch wenn es sich um ei-
nen einfachen, zweckmäßigen Bau handele, seien die Kosten hoch, hielt Querl fest – eine erste Ausschreibung wurde aufgehoben. Nun wude der Bau für 740000 Euro vergeben. Das Land Hessen
steuere 59000 Euro bei. Ein Problem sei, dass das Grundstück im Überschwemmungsbereich der Neerdar liege. Ein Bypass für den Fluss – praktisch ein zusätzliche Arm beim Feuerwehrhaus –
soll diesen entlasten. Die Garage sei vorausschauend geplant und könne auch ein größeres Fahrzeug
beheimaten, erklärte Querl auf Nachfrage von Friedrich Wilke (Freie Wähler). Rund 20 Aktive aus zwei Ortsteilen verrichten ihren Dienst – aber wie die Zukunft aussehe, lasse sich nicht sagen,
antwortete er Bernd Nackas (CDU). Christian Kloß fragte an, ob das alte Feuerwehrhaus nachnutzbar sei – das bezweifelte Querl, es sei zu marode. Seine persönliche Meinung sei, dass es abgerissen werden müsse. Friedrich Wilke regte an, das der zentral gelegene öffentlich Neubau sich eigne, um eine Wasser-Zapfstelle für Wanderer zu installieren. Die Gemeinde warte nur noch auf die Genehmigung, der Unternehmer sei bereit, den Bau zu beginnen. wf
Zusammenarbeit statt Übernahme
Bömighausen und Neerdar vereinigen Einsatzabteilungen
Bömighausen/Neerdar – Die Einsatzabteilungen der Willinger Feuerwehren Bömighausen und Neerdar haben fusioniert – eine Premiere im Upland. Nach einigen Wochen zieht die Wehrführung aus Achim Schuppe, Ralf Zaunig und Florian Schulze zusammen mit Gemeinde-brandinspektor Jürgen Querl Bilanz – und erklärt, wie Fusionen gut gelingen. Wie kam es dazu, dass eine Zusammenlegung der beiden Einsatzabteilungen nötig wurde?
Schuppe: Allein deshalb, weil der demografische Wandel auch in den kleineren Dörfern, speziell bei uns in Neerdar, so dermaßen zugeschlagen hat.
Wir haben einfach keine Leute mehr für eine Einsatzabteilung. Da haben wir uns Gedanken gemacht – der damalige Wehrführer von Bömighausen Markus Potthof und ich – wie man die Kuh vom Eis kriegt. Die einzige Möglichkeit war, die Einsatzabteilungen zusammenzulegen.
Die Einsicht gab es gleich auf beiden Seiten?
Zaunig: Ja, die gab es.
Schuppe: Da war keine große Diskussion.
Wenn man zwei vormals selbstständige Einsatzabteilungen zusammenlegt, was ist wichtig, damit das funktioniert?
Schuppe: Dass man auf Augenhöhe kommuniziert. Es ist keine Übernahme der einen Wehr durch die andere, sondern eine Zusammenarbeit.
Querl: Wir haben von Anfang an alle mitgenommen. Wir haben mit beiden Einsatzabteilungen getrennt gesprochen, wie sie das sehen, dann mit beiden zusammen. Die ganze Diskussion war sehr konstruktiv, weil alle den Ernst der Lage erkannt haben: Wir müssen eine funktionierende
Feuerwehr aufstellen. Und wenn wir die Mitgliederzahlen nicht haben, wird das schwierig.
Wir haben die Politik rausgelassen, das wurde rein auf Feuerwehr-Ebene entschieden, im Wehrführerkreis und nachher mit allen Mitgliedern der Einsatzabteilungen. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass jeder wusste, was los war, und keiner von oben sagte „Jetzt macht das mal“.
Es ist aus den beiden Einsatzabteilungen gekommen.
Wie läuft es bislang so?
Zaunig: Es klappt ganz gut. Wir üben alle 14 Tage gemeinsam – mal in Neerdar, etwas öfter in Bömighausen, weil da mehr Mitglieder wohnen und
weniger Leute fahren müssen. Aber die Bömighäuser müssen die örtlichen Begebenheiten in Neerdar kennenlernen und umgekehrt.
Man muss sich also in den neuen Ort erst noch einarbeiten?
Zaunig: Natürlich. Auch als Nachbar-Wehr weiß man zum Beispiel nicht unbedingt, wo die Hydranten sind. Es ist wichtig zu üben und zu lernen: Wo befindet sich die Ausrüstung auf dem anderen Fahrzeug? Denn die werden jetzt auch gemischt bestückt.
Hat sich durch die Fusion irgendetwas im Alltagsalltag geändert? Unerwartete Vorteile oder Herausforderungen?
Schuppe: Man muss halt mit einem Fahrzeug arbeiten, mit dem man sonst nicht im täglichen Betrieb vertraut ist – aber das sind alles lösbare Probleme.
Zaunig: Das schleift sich ein.
Querl: Es kommt Ausbildungsaufwand dazu, keine Frage. Aber das war allen klar.
Was bedeutet so eine Fusion für Ausrüstung, Häuser und Fahrzeuge?
Querl: Wir haben angefangen, über die Fusion nachzudenken, weil in beiden Ortsteilen Fahrzeuge stehen, die 25 Jahre und älter sind. Können wir verantworten, da zwei neue Fahrzeuge hinzustellen, auch der Politik gegenüber? Das war ein ausschlaggebender Punkt. Die Gemeinde muss jetzt
noch die Voraussetzungen schaffen, dass die beiden Einsatzabteilungen vernünftig arbeiten können. Ein neues Fahrzeug für Bömighausen-Neerdar wurde bestellt, ein TSF-W.
Wie sieht es mit dem Feuerwehrhaus aus?
Querl: Die Geschichte, dass das in Bömighausen nicht mehr den Vorschriften entspricht, gärte länger. Das ist aber auch in trockenen Tüchern. Ich gehe davon aus, dass wir Anfang oder Mitte März den Neubau starten. Mit dem Fahrzeug und dem Gebäude hat die Gemeinde die Voraussetzungen geschaffen, um vernünftig arbeiten zu können. Mit neuer Technik, neuer
Unterkunft, neuen Möglichkeiten zum Umziehen inklusive Geschlechtertrennung. Ein wichtiges Argument für den Gerätehaus-Neubau war der Nachwuchs: Welleringhausen, Neerdar und Bömighausen haben eine gemeinsame Jugendfeuerwehr. In Bömighausen, wo die meisten Kinder
leben, haben sie dann ihre Heimat und ein geeignetes Gerätehaus für die Ausbildung.
Gibt es weiterhin Bereiche, wo jede Wehr ganz für sich ist?
Querl: Jede Feuerwehr hat weiterhin ihren eigenen Verein. Das haben wir bewusst gemacht: Es gibt ein Osterfeuer in Neerdar, es gibt ein Seefest in Bömighausen, all diese Dinge, welche die Vereine machen. Wir haben ja auch Leute, die sind nicht in der Einsatzabteilung, aber im Verein. Wenn
wir das rote Auto aus der Garage nehmen, dann ist das kulturelle Leben in manchen Ortsteilen vorbei, weil die Feuerwehr viel macht. Das wollten wir nicht kaputtmachen, indem wir die Vereine zusammenlegen.
Werden Fusionen in anderen Wehren erwogen?
Querl: Das gibt es schon öfters, etwa Bergheim und Giflitz. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir in zehn Jahren andere Einsatzabteilungen als heutzutage haben. Wir werden mit Sicherheit – das ist meine persönliche Meinung – auch hauptamtliche Kräfte in den großen Kernwehren benötigen. Denn was in Sachen Prüfung auf uns zukommt, ist ehrenamtlich fast schon nicht mehr zu leisten. Wahrscheinlich wird sich die Lage noch verschlimmern, da in allen Bereichen der Nachwuchs fehlt.
Also sind die kleinen Ortsteile Vorboten einer Entwicklung, die auch die großen einholt?Querl: Ja, und das wird auch nicht nur in Willingen so sein. In allen Gemeinden im Landkreis Waldeck-Frankenberg, gibt es Ortsteile, in denen es eng ist – man hat halt nur diesen Schritt der Fusion noch nicht vollzogen. Aber es werden ja schon zu kleinen Einsätzen mehrere Feuerwehren geschickt, weil es tagsüber sowieso dünn ist. Die Leute arbeiten oft außerhalb und sind gar nicht mehr vor Ort.
Welches Fazit können sie seit der Fusion im Oktober ziehen? Alles gut?
Schuppe: Alles ist nie gut. Probleme gibt es immer: Reibungspunkte und Sachen, die nicht zusammenpassen. Aber wir sind auf einem guten Weg. Bis jetzt klappt es gut. Es ist nicht optimal – aber wir sind so weit, dass wir unsere Arbeit machen können. Querl: Das hat aber auch damit zu tun, dass die baulichen Voraussetzungen in Bömighausen eine echte Katastrophe sind, das muss man so sagen.
Zu den Personen
Achim Schuppe(54)
aus Neerdarwurde1994 stellvertretender Wehrführer,1996 übernahm er das Kommando,nun auch für Bömighausen. Er arbeitet als Notfallsanitäter.
Ralf Zaunig(61)
wurde 2017 stellvertretender Wehrführer in Bömighausen und bleibt in dieser Funktion. Beruflich ist er als Auslieferungsfahrer unterwegs.
Florian Schulze(28)
aus Bömighausen ist neu in der Wehrführung.Bereits seit 2012ist er als
Jugendwart aktiv.Er arbeitet als Metzger.
Jürgen Querl (59)
aus Willingen ist seit 2010 Gemeindebrandinspektor im Upland. Er leitet den Bauhof.
©WLZ
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